Editorial aus der Zeitschrift WIR.Heilpraktiker 2-2024

 Sie mögen uns nicht, wenn auch aus sicher sehr unterschiedlichen Gründen. Und so sind ihre Berichte voller Unschärfen und Entgleisungen.

Die Auseinandersetzung mit uns nimmt teils bizarre Formen an und hat oft mit einer journalistischen Sorgfaltspflicht wenig zu tun. Wenn bestimmte Medien die Sorgfaltspflicht so ernst nehmen würden, wie wir Heilpraktiker/innen die heilkundliche Sorgfaltspflicht, wäre es um dieses Land besser bestellt.

Viele Meldungen werden gar nicht mehr selber geschrieben, sondern von z.B. der Deutschen Presseagentur dpa oder Redaktionsnetzwerken übernommen. Eine eigene Recherche findet oft nicht mehr statt.

Der Medien-Journalismus läuft n.m.M. Gefahr, nicht mehr faktenbasiert zu senden oder zu drucken, sondern nur noch Geschichten zu schreiben, die einen gewissen populistischen Wert haben. Ein Interview oder Filmaufnahmen werden dann nur noch story-tauglich geschnitten und verwendet.

Letztlich ist dies ein sehr leichtfertiger Umgang mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer erweiterten Gesundheitsversorgung. Die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker bieten an, was in der Kassenmedizin keinen Platz findet, aber für die Gesundheitsversorgung wichtig ist.

Was viele Medien nicht verstehen (wollen): Auch eine nicht bis ins letzte durch Verordnungen und Gesetze reglementierte Arbeit einer ganzen heilkundlichen Berufsgruppe liefert eine den Patienten zugewandte, effektive und vor allem auch patientensichere heilkundliche Arbeit ab.

Wir haben in unserer über 80jährigen rechtlichen Existenz einen Binnenstandard erreicht, der für eine gute Ausbildung, eine gute therapeutische Fortbildung und eine kompetente Praxisarbeit in Eigenverantwortung sorgt. Mehr Eigenverantwortung würde so manchem Berufszweig gut tun.

Düsseldorf, den 11.04.2024 Dieter Siewertsen, Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.

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