Oktober 2022 - Unser Beruf muss und wird erhalten bleiben – für die Menschen, für die Erkrankten. Sich für unseren Beruf zu entscheiden, ist eine existenzielle Entscheidung und eine sehr gute.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
2015 begann die bis dahin beispiellose Pressekampagne gegen die Heilpraktiker/innen – unterfüttert von Realitätsverdrehern wie dem Münsteraner Kreis. Die damalige Bundesregierung mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe entwickelte mit ruhiger Hand eine neue und bundeseinheitliche Überprüfungsrichtlinie und setzte damit für die Ausbildung an den Schulen Maßstäbe. Wir waren in dem Gesetzgebungsverfahren mit involviert und haben das Ergebnis befürwortet.
2019 mussten wir neue Schlagzeilen lesen: Das Bundesministerium für Gesundheit macht ein Gutachten, um die Heilpraktiker/innen abzuschaffen. Die Realität war eine andere: Unter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wurde ein umfassendes Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, dass alle wesentlichen rechtlichen Fragen zu den Heilpraktiker/innen beleuchten sollte. Ein wesentliches Ergebnis war die Erkenntnis, dass unser Beruf verfassungsrechtlich stark verankert und gesichert ist. Für uns entscheidend war und ist, dass wir mit dem umfassenden juristischen Gutachten zum Heilpraktikerrecht von Dr. René Sasse seit 2020 ein eigenes fundamentales rechtliches Regelwerk besitzen. Wir konnten und können seitdem auf alle Vorhaben schnell und fundiert reagieren.
2020 brach ein Virus namens SARS-Cov2 über uns herein. In den ersten Notverordnungen wurden wir Heilpraktiker/innen vergessen. Obgleich wir die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde in den bekannten Grenzen besitzen, sahen wir uns in vielen Bundesländern und Gesundheitsamtsbezirken einem Tätigkeitsverbot gegenüber.
Wir haben sofort reagiert und konnten 2020 tatkräftig mithelfen, unseren Praxen ein Weiterarbeiten zu ermöglichen. Seitdem informieren wir regelmäßig und umfassend über die aktuellen Probleme und Möglichkeiten.
So haben wir als Berufsverband durch eigenes Agieren vieles erreichen können. Und wir haben aktiv die Zusammenarbeit mit den Berufs- und Fachverbänden gesucht und gefunden, die daran ein Interesse haben. Vieles muss noch bewältigt werden. Aber die Heilpraktiker/innen werden zusammen mit ihren Berufsverbänden die Herausforderungen meistern.
Unser Beruf muss und wird erhalten bleiben – für die Menschen, für die Erkrankten. Sich für unseren Beruf zu entscheiden, ist eine existenzielle Entscheidung und eine sehr gute.
Herzliche Grüße Ihr
Dieter Siewertsen
Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.
Editorial aus unserer Zeitschrift WIR.Heilpraktiker Oktober bis Dezember 2022