Bayern: CSU/Freie Wähler/Grüne hatten im Landtag am 7.11.2019 die Erstellung einer Studie beschlossen. Sie wurde nun eingestellt.
Die Studie konnte nach 5 Jahren die erforderliche Zahl an Probandinnen in einem sinnvollen Zeitraum nicht erreichen und wurde abgebrochen. Studienleiter war der Nephrologe Lutz Renders.
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Es soll untersucht werden, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz realisiert werden kann. Dabei wird auch und insbesondere die Rolle alternativmedizinischer Methoden und eine mögliche positive Rolle von ggf. ergänzend verabreichten homöopathischen Präparaten beleuchtet werden.
Der Landtag hat am 7.11.2019 mit den Stimmen von CSU/Freie Wähler/Grüne bei 120 Ja-Stimmen (8 mehr als die Pro-Parteien Sitze haben) dem Antrag zugestimmt. Wie im Gesundheitsausschuss stimmten AfD, SPD und FDP dagegen.
Drucksache 18/3320
Antrag der Abgeordneten Bernhard Seidenath, Tanja Schorer-Dremel, Barbara Becker, Dr. Ute Eiling-Hütig, Klaus Holetschek, Dr. Beate Merk, Martin Mittag, Helmut Radlmeier, Manuel Westphal CSU, Florian Streibl, Dr. Fabian Mehring, Susann Enders, Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, Manfred Eibl, Dr. Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Dr. Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer und Fraktion (FREIE WÄHLER)
Todesfälle durch multiresistente Keime vermeiden IV – Studie zu einem reduzierten Antibiotikaeinsatz
Der Landtag wolle beschließen: Die Staatsregierung wird aufgefordert, durch eine Studie zu untersuchen bzw. untersuchen zu lassen, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich realisiert werden kann. Dabei soll auch und insbesondere die Rolle alternativmedizinischer Methoden in den Blick genommen werden. Auch soll in diesem Zusammenhang eine mögliche positive Rolle von ggf. ergänzend verabreichten homöopathischen Präparaten beleuchtet werden. Begründung: Dem OECD-Bericht „Stemming the Superbug Tide“ vom November 2018 zufolge könnten in den kommenden 31 Jahren bis zum Jahr 2050 – rund 2,4 Mio. Menschen in Europa, Nordamerika und Australien an Infektionen mit multiresistenten Keimen versterben. Wie eine Studie der britischen Regierung aus dem Jahr 2014 belegt, werden – falls geeignete Gegenmaßnahmen ausbleiben – im Jahr 2050 weltweit mehr Menschen an Infektionen mit multiresistenten Keimen versterben als an Krebs.
Der Anstieg an multiresistenten Keimen ist zum einen einer oftmals unnötigen Antibiotikaverordnung geschuldet: so waren nach den Daten des Antibiotika-Reports der DAK im Jahr 2013 rund 30 Prozent der Verordnungen aufgrund der Diagnose (Virusinfektionen) unnötig. Zum anderen nimmt die Anzahl an Antibiotikaverordnungen generell zu: laut dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) haben im Jahr 2015 allein die niedergelassenen Ärzte im Freistaat rechnerisch jedem Erwerbstätigen 4,3 Tagesdosen Antibiotika verschrieben. Wissenschaftliche Studien, speziell im Bereich der HNO-Erkrankungen, konnten aufzeigen, dass durch den Einsatz klassischer Homöopathie sowohl ein Einsatz von Antibiotika vermieden als auch eine Verbesserung der individuellen Infektabwehr erreicht werden konnte.
Weiterhin wies eine Studie zur Mortalität von Patienten mit einer schweren Sepsis darauf hin, dass eine homöopathische Behandlung eine nützliche zusätzliche Behandlungsmethode bei schwer septischen Patienten darstellen kann. Dennoch ist der wissenschaftliche Diskurs um Homöopathie und andere Alternativmethoden als Antibiotika-Substitute oder als Antibiotikatherapie-begleitende Präparate uneinheitlich.
Der Gesundheitsausschuss hat dem Antrag am 24.09.2019 zugestimmt:
CSU: Zustimmung
Grüne: Zustimmung
Freie Wähler: Zustimmung
AfD: Ablehnung
SPD: Ablehnung
FDP: Ablehnung
Die Beschlussempfehlung kann über den folgenden Link heruntergeladen werden: Bayerischer Landtag - Gesundheitsausschuss
Der Landtag hat am 7.11.2019 mit den Stimmen von CSU/Freie Wähler/Grüne bei 120 Ja-Stimmen (8 mehr als die Pro-Parteien Sitze haben) dem Antrag zugestimmt. Wie im Gesundheitsausschuss stimmten AfD, SPD und FDP dagegen.